Stottern bei Erwachsenen

 

Stottern ist eine Redeflussstörung, die bei jedem anders ausgeprägt ist und auch anders empfunden wird.

 

Formen des Stottern sind:

  • Wiederholungen von Wörtern und Silben (z.B. Po-po-po-po-polizei)
  • Wiederholung von Lauten (z.B. p-p-p-p-p-polizei)
  • hörbares Verlängern bzw. Dehnen von Lauten oder Wörtern
  • (z.B. i – – – – ch)
  • lautloses Pressen von Lauten (z.B. – – – – – – – Polizei)

 

Weiterhin können als Begleitsymptome des Stottern auftreten:

  • Mitbewegungen im Gesicht, des Körpers, an Armen und/oder Beinen
  • Schwitzen, Erregung
  • Veränderung der Sprechatmung
  • Vermeidung von bestimmten Wörtern, Satzumstellungen, Sprechen im Telegrammstil
  • Vermeiden von Gesprächssituationen (z.B. Telefonieren, Einkaufen)
  • Vermeiden von Gesprächspartnern (z.B. von Lehrern, Vorgesetzten Unbekannten)

Die Begleitsymptome sind kennzeichnend für chronisches Stottern. Hiervon zu unterscheiden ist das so genannte physiologische Stottern bei Kindern. Beim chronischem Stottern bestehen starke Sprechängste und ein hohes Störungsbewusstsein.

Der Stotterer bemüht sich krampfhaft und unter großer Anstrengung, sein Stottern zu unterdrücken, zu verschleiern oder möglichst schnell zu überwinden. Dadurch kommt es zur Verschärfung des Problems.

Ursachen des Stotterns sind nicht eindeutig geklärt. Man geht heute davon aus, dass mehrere Faktoren beteiligt sind (u. a. Veranlagung, psychische Faktoren und Umwelt).

 

Therapeutische Maßnahmen können in zwei Ansätzen unterteilt werden:

  • Symptom orientierte Methoden
  • Hierbei soll flüssiges Sprechen erreicht werden durch verschiedene Sprechübungen, die Atmung, Rhythmik und Sprache bewusst machen und verändern sollen.
  • Non-avoidence-Ansätze

Der Stotterer soll sich auseinandersetzen mit seinem Selbstverständnis, seinen Bewältigungsstrategien und (Sprech-) Ängsten sowie seiner Umwelt. Ziel ist, (Sprech-) Ängste zu reduzieren und Selbststicherheit in der Kommunikation zu entwickeln.

Eine Therapie, die bei allen Stotterern Erfolg hat, gibt es nicht. Dementsprechend setzen wir an bei der Persönlichkeit und der individuellen Ausprägung der Stottererproblematik. Hieraus ergeben sich unterschiedliche und individuelle Therapiemaßnahmen aus den genannten Ansätzen.